Geisteshaltung

Der sexistische Spruch beim Spiel gegen Hartberg steht in einer langen Reihe unerträglicher Äußerungen des Blocks.

Bei Spielen mit Publikum werden solche Sprüche nur für wenige Augenblicke hochgehalten und dann wieder eingezogen. Sie sind nicht minder anstößig aber in keinem dieser Fälle hat eine Ethik-Kommission darüber befunden, auch nicht die hauseigene. Man nennt das „milieubedingte Äußerungen“, also man solle das dem Block nachsehen, die sind halt so.

Das stimmt aber so nicht, weil diejenigen, auf die eine solche Entschuldigung zutreffen könnte, sind nicht Verfasser der Sprüche und Bilder. Die Sprüche und Bilder werden durch „wir reden halt so“ entschuldigt, sie befördern aber ein insgesamt stimmiges rechtes bis rechtsradikales Weltbild.

Rapid kennt seine Pappenheimer seit Jahrzehnten, und Rapid lässt den Block seine Neigungen in einer Art „sittenlosen und rechtsfreien Raum“ ausleben – solange sich niemand darüber aufregt. Aber es gibt zahlreiche Berichte über einzelne Vorkommnisse in den Medien, die allesamt das positive Image der Marke „Rapid“ beschädigen. Es gibt Beschwerden seitens des Sitzplatzpublikums, aber auf diese Beschwerden wird nicht besonders eingegangen; es wird – seit Jahrzehnten – weitergewurstelt. (Ein Freund hat mir soeben eine Kopie einer von zahlreichen Beschwerden übermittelt, und das ist auch der Anlass für diese Zusammenstellung.)

Behauptung

Die Äußerungen des Blocks in Doppelhaltern, Fahnen, Spruchbändern und Choreografien zeichnen ein Bild einer rechtsideologischen Szene. Der Block West ist vulgär, extremistisch, anarchistisch, homophob, rassistisch, antisemitisch, rücksichtslos, sexistisch, gewaltbereit und ewiggestrig.

Beweis (2018-2019)

Das Bild einer „unpolitischen Kurve“, das der Block gerne von sich zeichnet, kann man angesichts dieser Bilder nicht nachvollziehen. Dieses Weltbild korreliert mit jenem rechtsextremer Parteien, kann also auch als eine politische Meinungsäußerung gelesen werden.

Ich erinnere an einen erfahrenen Rapid-Anhänger, meinen Sitznachbarn in St. Hanappi, Othmar Huyer. Auch damals gab es laufend Anlässe, die den obigen Bildern gleichen. Othmar hat den Strukturwandel im Publikum seit den 1960er Jahren miterlebt und den Übergang zur organisierten Fanszene seit den 1990er Jahren. Für Othmar war es klar, dass man den Block nur als tendenziell rechtsradikal einordnen kann, und die Bilder oben geben ihm Recht; es ändert sich nichts.

Diese Haltung färbt auf Rapid ab, denn wer schweigt, stimmt zu.

Gewalt ja, Toleranz nein

Und dass seitens des Vereins ein Regenbogen-Transparent im Stadion nicht zugelassen wird, ist in Anbetracht der gewaltverherrlichenden Transparente genau so wie das Abmontieren des Spruchbands „Wir sind nicht so…“. Nicht nur der Block lässt keine andere Meinung zu, auch Rapid nicht. Das Bild ist: „Rapid ist mit dem Block im Bunde.“

Bei Rapid sind rechtsextreme Botschaften zugelassen; Toleranzbotschaften aber nicht.

Vorschläge

  • Strafen werden zukünftig auf den Block zu überwälzt
  • Eingangskontrollen für Publikationen aller Art (auch der, die sich bereits im Depot befinden)
  • Bekenntnis zum Leitbild einfordern

Wenn sich Rapid nicht zu klaren Verhaltensregeln gegenüber dem Block durchringt, besteht die Gefahr, dass bisher loyale Sitzplatz-Abonnenten ihr Abo zurücklegen.