Here, there and everywhere

Eines der schönsten Beatles-Lieder besingt auch das „überall“. Und in eben dort ist Rapid zu Hause: überall, in allen Bundesländern. Und das hat man ganz trefflich durch neun Bilder inszeniert, deren Aneinanderreihung ich mir nicht entgehen lassen will, sind doch die Bilder frei verwendbar. Lasst uns aber im Zusammenhang mit der neuen Dressfarbe rot noch einmal zurückblicken in das Jahr, in dem die Farben von rot-blau nach grün-weiß geändert wurden. Ich weiß, dass der hier vorgestellt Grund nur eine Möglichkeit ist, aber mir gefällt die Geschichte sehr gut. Schauen wir einmal in das Liniennetz der Straßenbahn um 1905. Man sieht sehr gut das weitläufige Grünland der Schmelz, wo Rapid noch einige Jahre zuvor gespielt hat. Weiters fällt auf, dass die Straßenbahnlinien zwar eingezeichnet sind, dass aber eine Nummerierung fehlt. Die nach Wien strömende Landbevölkerung um die Jahrhundertwende 1900 war teilweise nicht alphabetisiert. Das war auch der Grund dafür, dass die Garnituren der Wiener Tramway in den Anfängen mit Farbsignalen und nicht mit Zahlen oder Buchstaben versehen war. Bei diesem Oldtimer sieht man die Signalscheibe mit einem weißen Querbalken. So muss man sich die damalige Farbkennzeichnung vorstellen. Im folgenden Bild der spätere Zweier-Linie, sieht man, dass bei dieser Garnitur die Signalscheibe aus kreisförmig angeordneten Punkten besteht. So schauten damals alle Signalscheiben aus: Jeder kann selbst nachscheuen, mit welchen Farben die Straßenbahnen in seiner Wohngegend herumgefahren sind. Bei Hütteldorf ist es aber etwas komplizierter, denn damals bestand Hietzing aus dem heutigen Hietzing plus dem heutigen Penzing inklusive Hütteldorf. Damals war also ein Spiel gegen die Amateure (Vorläufer der Austria ab 1911) nicht nur ein Stadtderby sondern ein Bezirksderby. Eine Trennung von Hietzing in das heutige Hietzing und Penzing erfolgte erst 1938. Wer also damals nach Hütteldorf fuhr, der fuhr nach Hietzing. Und die Linie, die dorthin führt war grün (vorne) und grün-weiß (hinten). Man findet die grüne und grün-weiße Signalscheibe in der Mitte der oberen Reihe. Rapid spielte bis zum Jahr 1905 in den Farben rot-blau. Weil die Farben aber nach dem Waschen in eine Art violett übergingen, änderte man die Farben in grün-weiß und möglicherweise waren die damalige Kennzeichnung der Tramway ein Motiv dafür; es wäre nicht unplausibel. Ich glaube nicht, dass man das damals dem Zufall überlassen hätte und es dürfte auch heute kein Zufall sein, dass die U4 eine grüne Leitfarbe hat, denn dazu gibt es einfach zu viele Rapidler an allen möglichen Schalthebeln. Und so schauen sie nun aus, die neuen roten Auswärtstrikots, jeweils in einer der Landeshauptstädte aufgenommen.
Bregenz
Eisenstadt
Graz
Klagenfurt
Linz
Innsbruck
Salzburg
St.Pölten
Wien
Möge uns das Rot dieses neue Trikots auch ein bisschen Glück bringen!

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