Mattersburg-Rapid

2:1 (1:1)

„Unsere Mannschaft muss in Mattersburg eine bittere 1:2-Niederlage verkraften.“, titelte Rapid-TV. Doch nach meiner Ansicht war es für die Mannschaft einfach eines von 15 verlorenen Spielen in der Saison. Sie sind es gewöhnt, zu verlieren. Doch wirklich bitter war die Niederlage für die Fans und den Verein. Für den Verein, weil sie möglicherweise gravierende finanzielle Konsequenzen durch geringere Zuschauerzahlen im unteren Play-Off, einen weiteren Ausfall internationaler Spiele, von den verlorenen UEFA-Punkten ganz abgesehen.

Dabei kann dem Trainerteam kaum etwas vorwerfen. Wir spielten in einer optimalen Besetzung, aber wie soll man gewinnen, wenn die Motivation, die für einen Sieg notwendig ist, eher auf der Seite der Mattersburger lag – wenigstens bis zum Führungstor meinte man das zu beobachten. Kaum war das Tor erzielt, zogen sich die Mattersburger zurück und in der Folge dominierte rot-blau das Spiel.

So, wie der Treffer der Mattersburger aus einem ziemlich glücklichen Tausendguldenschuss, unterstützt durch einen verdatterten Tormann hervorging, war auch der Ausgleichstreffer von der Marke „Zufall“. Beim Siegestreffer aber hat die Rapid-Verteidigung den optimal startenden Stürmer zu spät erkannt – und schon ist es passiert.

Hätti-Wari

Ein Unentschieden bei diesem Spiel hätte für die letzte Runde des Grunddurchgangs den Vorteil gehabt, in Schlagdistanz zu St.Pölten zu sein und damit eine dritte Optionen auf einen Top-6-Platz zu haben. So aber lebt die letzte Hoffnung von einem (ziemlich unwahrscheinlichen) Sieg der Austria gegen Sturm oder einem (hohen) Sieg der Admira gegen den WAC. Bei einem Unentschieden der Grazer gegen die Austria müsste Rapid gegen Hartberg mit 6:0 gewinnen, um vor Sturm zu landen – ziemlich utopisch.

Die Prognose, dass Rapid nach der Runde 21 auf dem 7. Platz verbleibt, ist zugetroffen. Siehe Tagebucheintrag „Restprogramm-21“.

Tormanfrage

Was mich wundert, seit ich Fußballspiele beobachte: Feldspieler unterliegen einem Ranking, der Trainer wählt die jeweils optimale Besetzung aus. Beim Tormann erfolgte diese Wahl ein einziges Mal, nämlich beim Cup-Spiel 2017/18 gegen Schwaz, und seit diesem Datum wird über die Besetzung zwischen den Pfosten nicht nachgedacht. Richard Strebinger ist gesetzt, egal, welche Patzer passieren. Wo, frage ich mich, bleibt da der Wettbewerb? Früher wurden dem Zweiertormann wenigstens die Cup-Spiele übertragen, weil aber diese Spiele auch hohe Priorität haben, kommt es heute nicht einmal dazu. Ein einziges Mal konnten wir Tobias Knoflach erleben und zwar bei der heurigen Auswärtsniederlage gegen Salzburg. Wer hätte nach dem Spiel sagen können, dass der Zweiertormann gespielt hat? Tobias war einfach großartig – und wird dafür mit dem ziemlich tristen Dasein eines Zweiertormanns bestraft. Unsere beiden Torleute sind ähnlich gut, sie sollten beide spielen; entweder alternierend oder bis zum nächsten gravierenden Patzer. Nach diesem Spiel wäre so ein Wechsel fällig. Dass ein Schuss aus 27 Meter Entfernung durch eine Fehleinschätzung nicht gehalten werden kann, ist ein gravierender Fehler, daher sollte Tobias eine Chance bekommen. Ja, es war ein ungewöhnlicher Schuss, aber wir brauchen eben einen wachen Tormann und nicht einen, der unabhängig vom Ergebnis beim nächsten Spiel gesetzt ist.

Gefühlt müssen die 10.400 Besucher die höchste Zuschauerzahl in Mattersburg in dieser Saison gewesen sein. Der Schnitt ist dort nämlich nur 2.399 Zuschauer pro Spiel.

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