Mattersburg-Rapid

2:3 (1:1)

Vor dem Spiel

Die Bilanz gegen Mattersburg seit der Saison 2015/16 sind 61% Siege, 22% Unentschieden und 17% Niederlagen. Insgesamt (seit 1998) gab es 62 Spiele und die Bilanz waren 55% Siege, 23% Unentschieden und 23% Niederlagen. Rapid legt in den Duellen mit Mattersburg also leicht zu – oder in Mattersburg lässt die Fußballeuphorie nach, siehe auch weiter hinten. Aber leider bedeutet die Vergangenheit für das heutige Spiel nicht viel. Mit einem Sieg könnte Mattersburg Hartberg überholen, wenn gleichzeitig Hartberg gegen den LASK verliert. Mit einem Sieg könnte Rapid seinen Platz hinter dem Spitzentrio halten.

„Punkte, die wir am Sonntag verloren haben, nun wieder einfahren„. Mit diesem Sager versuchte sich Stefan Schwab für das Spiel gegen Mattersburg zu motivieren. Leider sind verloren Punkte unwiederbringlich weg und nichts kann sie uns wiederbringen, leider. Lassen wir aber Stefan in diesem Glauben, dass man das kann, vielleicht hilft es.

Das Spiel

Mattersburg zeigte vor, wie man mit wenigen Chancen ein Maximum an Toren herausholen kann und ging zwei Mal in Führung aber zwei Mal konnte Rapid ausgleichen. Während des Power-Plays von Rapid in der Schlussphase dachte man schon, dass man wohl nur mit einem Punkt die Heimreise antreten würde, doch der abgefälschte Schuss von Knasmüllner knackte schließlich den Abwehrriegel der Mattersburger. Das Cornerverhältnis von 16:1 charakterisiert am besten diese Druckphase.

Didi experimentiert weiter mit dem 3-5-2-System. Aber die Mannschaft dürfte sich dabei nicht wohl fühlen. Taxi wurde gegen Schobi getauscht aber daraus allein ergab sich keine auffällig Änderung. Erst der Wechsel zum 4-2-3-1 und insbesondere Kelvin Arase brachten eigentlich den Umschwung. Kelvin belebte das Angriffsspiel ungemein und man hatte den Eindruck, als wären es seine Ideen, die den kontinuierlichen Druck ermöglichen.

Der Schiedsrichter war weitgehend unauffällig.

Ambiente

Bei Rapid-Spielen waren schon mehr Zuschauer im Pappelstadion als die vom Stadionsprecher genannten 4.400. Die Fußballeuphorie ist im Burgenland irgendwie verflogen. Aber Wunder ist es keines, denn damit die Zuschauer auch wieder kommen, daran muss man arbeiten. Mit Hintergrundmusik allein, mit der man bis knapp vor Spielbeginn die Zuschauer berieselt, wird es nicht getan sein. Die einzige Ansprache des Platzsprechers Hannes in Richtung Publikum war die Mannschaftsaufstellung und während des Spiels der ziemlich peinlich wirkende Schrei „Tooor für Mattersbuuuuurg!“, dem das Publikum auch wenig euphorisiert gefolgt ist.

Jeder Verein hat 90 Minuten vor dem Spielbeginn Zeit, den Gästen den Verein und seine Aktivitäten näher zu bringen. Wenn ein Verein – so wie wir das in Mattersburg erlebt haben – diese Zeit nicht nutzt, muss man mit dem Eindruck nach Hause gehen, dass man an den Besuchern kein besonderes Interesse hat.

Die stattliche, aber unüberdachte frühere Gästetribüne wurde durch eine Miniaturausgabe mit einem „Fetzendachl“ ersetzt. die Anordnung dürfte den formalen Bedingungen der Liga entsprechen, wirkt aber eher wie eine Verhöhnung der Gäste. Laut Wikipedia fasst das Stadion 15.700 Zuschauer. Sollte da nicht der Gästesektor für 1.570 Personen ausgelegt sein?

Das Online-Ticketing von Mattersburg ist nach wie vor gästefeindlich, weil man sich den Sektor nur sehr eingeschränkt auswählen kann. Die Sektoren E-H konnten online nicht gebucht werden. Außerdem stimmt die Stadion-Skizze nicht mit den Gegebenheiten überein. Die Mittellinie befindet sich nicht zwischen Sektor D und E – wie die Skizze glauben macht, sondern eher zwischen E und F.

Der Autor hat sehr fleißig fotografiert, doch leider war keine Speicherkarte in der Kamera, und sie hat sich darüber leider nicht beschwert. Daher gibt es heute nur drei Bilder, die mit dem Handy aufgenommen wurden.

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Nachtrag zu „Qual der Wahl“

Je weniger man über eine Sache weiß, desto einfacher die Entscheidung. Das hat schon Anselm Feuerbach trefflich formuliert: „Niemand urteilt schärfer als der Ungebildete. Er kennt weder Gründe noch Gegengründe und glaubt sich immer im Recht.

Die Aspekte rund um den „richtigen“ zukünftigen Präsidenten sind vielschichtig.

Trainingszentrum

Der Aspekt rund um das neue Trainingszentrum wurde von Rapid in Videos zusammengefasst:

Kontinuität

Spieler berichten in Interviews von einem neuen Teamgeist und man hat das Gefühl, als beginne sich eine gefühlte Negativspirale wieder langsam in die positive Richtung zu drehen. Die Bevorzugung von Eigenbau-Spielern, ihre überraschend positive Bewertung durch Didi lässt die Besucher hoffen. Die sportliche Leitung strotzt nur so von Kompetenz, etwas, das man vor einigen Jahren als „zu wenig“ kritisiert hat.

Wovor ich mich als Rapid-Mitglied fürchte, dass ein neuer Präsident auf die Idee kommt, alles ändern zu wollen – wie das in Zeitungsberichten kolportiert wurde. Dass also Entscheidungen in der jüngeren Vergangenheit wieder rückgängig gemacht werden könnten und die sich abzeichnende Kontinuität und Stabilität im Team wieder nur ein kurzer Hoffnungsschimmer gewesen sein könnte.

Kampfabstimmung

Sollte das Wahlkomitée mehr als eine Liste zur Wahl zulassen, dann steht uns ein spannender Monat November ins Haus, denn dann wäre die Reihe an den Mitgliedern, eine dieser Listen auszuwählen und dazu müssten sich diese Listen in ähnlicher Weise an uns Mitglieder wenden wie sie das schon vor dem Wahlkomitée getan haben. Wenn aber das Wahlkomitée den Usancen folgt, wird es wohl ein solches Szenario nicht geben.


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