Ried-Rapid

Logo der Begegnung Ried-Rapid (Quelle. Facebook-Seite von Rapid)

Anreise

Ried, weite und anstrengende Fahrt, es empfiehlt sich der Bus als Transportmittel. Es gibt aber bei Rapid eine Neuerung, denn man bekommt die Buskarte nur gemeinsam mit der Eintrittskarte für den Auswärtssektor. Was für echte Fans ein Zuckerl ist, ist für Fotografen eher ein Problem und daher schied der Bus aus.

Die Beginnzeit 16:00 bietet aber die Variante, mit dem Zug fahren zu können, denn man erreicht nach Spielende noch bequem den Anschlusszug an der Westbahnstrecke in Attnang-Puchheim. Wichtig: Man sollte die Platzreservierung am Vortag ausführen. Zwei Stunden vor der Abfahrt ist zu spät.

Irgendwie fühlte ich mich auf den Spuren von Othmar, weil Florian in München beim Oktoberfest war.

10:38 ab Wien, 13:19 ab Attnang-Puchheim, die Wartezeit vertreibe ich mir mit dem Laptop, leider gibt es am hochmodernen Bahnhof von Attnang-Puchheim keine Steckdosen, auch nicht in der dortigen Bäckerei. Melde das bei der ÖBB, man hat das wohlwollend zur Kenntnis genommen. In Warteräumen gäbe es grundsätzliche keine Steckdosen. USB-Anschlüsse wären auch nicht schlecht.

14:01 an in Ried. Der Zug ist voll mit Ried- und Rapid-Fans. Der einzige, der in Ried aussteigt, bin ich. Franz, allein in Ried. Ich gehe noch einmal zurück, um die Stationstafel zu lesen. Ja, dort steht „Ried im Innkreis“. Es klärt sich bald auf, dass es noch eine weitere Haltestelle gibt, die dem Stadion näher liegt und daher die Orskundigen eine Station weiterfahren. Wieder was gelernt.

Das Oktoberfest ist bereits vorbei, alles ist im Wahlkampffieber, denn morgen ist Wahltag. Meine Versicherung, ich wäre nicht von da, wird nicht akzeptiert. Ich habe die roten SPÖ-Gummibärli eingesteckt und statt einer Bratwurst im Stadion gegessen. Das Rieder Volksfest ist vorbei, das Messegelände steht voll den Fußballfans zur Verfügung.

Nach 20-minütigem Fußmarsch durch Ried komme ich zum Stadion. Die ersten sind die Rapid-Fanbusse. Sie werden in Form einer Wagenburg aufgebaut. Die Polizei legt höchsten Wert darauf, dass die Busse ohne den kleinsten Abstand eine lückenlose Mauer bilden.

Vorsichtshalber habe ich meine Kompakt-Kamera mitgenommen, weil besonders eifrige Ordner oft eigene Zugangsregeln aufstellen und die Spiegelreflexkamera ablehnen, Mein erster Weg ist zu einem Ordner, um zu erfragen, wo ich meinen Laptop deponieren könnte. Das erweist sich aber als überhaupt nicht notwendig, ich kann mit dem Laptop und mit Kamera ins Stadion. Außerdem gibt es so etwas wie ein Depot gar nicht. Also schreibe ich diese Zeilen auf meinem Sitz Nummer 37 in der fünften Reihe der Nord-Tribüne, genau auf der Mittelauflage. Das Wetter ist bedeckt, keine Sonne, ideal, denn bei Sonnenschein würde man hier gegen die Sonne schauen. Die ersten Rapid-Spieler erscheinen im Trainingsanzug.

Aufwärmphase

So, jetzt kann es losgehen mit der Aufwärmphase. Alexander Steinbichler baut schon seine Hütchen auf und bald werden die Spieler zum Aufwärmen kommen.

Gerade wird in Facebook die Startaufstellung bekanntgegeben: Rapid in Ried: Novota; Pavelic, Dibon, M. Hofmann, Stangl; Grahovac, Schwab; S. Hofmann; Schobesberger, Prosenik, Kainz. Kann man nichts dagegen sagen. Passt. Ersatz: Strebinger; Schimpelsberger, Auer, Tomi, Alar, Huspek, Jelic

Der Fanblock begrüßt die Torleute, ganz besonders aufmerksam wird der Cup-Held Richard Strebinger begrüßt.

Der Rapid-Block ist voll, das sonstige Stadion noch leer. Aber bei Spielbeginn sind dann doch alle da, 6030 Zuschauer. Der Stadionsprecher ist bemüht, aber er hört etwas zu wenig auf das Feedback des Publikums. Dass der nicht überreißt, dass bei „wo sind die Rapid-Fans?“, sich keiner rührt, ist unklar. Das war letztes Mal auch so.

Eine Musikkapelle soll das Publikum erfreuen, vom Rapid-Sektor kommen eher Unmut und Pfiffe.

Ich habe einen nicht verkauften Abositz genau an der Mittellinie bekommen. Beste Sicht. Lauter Rieder rundherum, also ganz falsche Kommentare während des Spiels. Irritiert ein bisschen.

Den Spielball bringt eine Drohne
Sehr schöne Choreografie von Rapid, sehenswert. Erster Teil des Textes bei Spielbeginn, zweiter Teil am Beginn der zweiten Halbzeit.
Choreografie Teil 1: „Gestern, Heute, Morgen…
Choreografie Teil 2: „…Rapid wird immer für Furore sorgen.“
Blitzlichtgewitter der Zuschauer. Ansonsten sind die gegen den Gegner gerichteten Sprechchöre beim Publikum weniger beliebt.

Spiel


Ankick.
In der Anfangsphase hat man wegen des weißen Dress von Rapid und des hohen Ballbesitzanteils den Eindruck eines „weißen Balletts“
Es beginnt mit dem bekannt druckvollen und ballsicheren Beginn; man ist noch ausgeruht und der Gegner will diese Druckphase ohne Gegentor überstehen. Es gab einige gute Chancen aus dem Spiel, die beste wohl ein Lattenpendler von Kainz, Ried kann danach nicht klären aber Prosenik schießt übermotiviert über das leere Tor. Ärgerlich.

Ried kommt dann auch ein paarmal vors Tor von Rapid aber der 9er von Ried wirkt ein bisschen verloren. Pausenstand 0:0.

Ried ist unter Gludowatz für ein 3-3-3-1 bekannt aber gegen Rapid kann man davon nichts erkennen. Es ist eher ein 5-4-1-System, betont defensiv und – wie man am Spielstand sieht – durchaus erfolgreich.

Schiedsrichter Heiß pfiff zum zweiten Mal eine Partie gegen Rapid. Durchaus in Ordnung, wenn auch die Rieder Fans der Meinung waren, alle Entscheidungen wären gegen sie gerichtet aber das war schon das Resultat der spielerischen Überlegenheit von Rapid.

In der zweiten Halbzeit kommt eher so etwas wie ein Spiel auf. Die Rapid-Verteidigung steht – wie so oft in diesem Spiel – sehr hoch. Dibon klärt unglücklich und der Rieder Stürmer kann einen Pass in den leeren Raum auf der rechten Seite spielen. Der aufrückende Flügelstürmer verfehlt aus bester Position das Tor. Das war auch die beste Chance der Rieder. Danach kommt die Phase der Wechsel. Prosenik, Kainz und Schobesberger gehen und Jelic, Huspek und Alar kommen.

Dauerdruck von Rapid

Es gibt 5 Minuten Nachspielzeit. Protest der Rieder Zuschauer, ein vorzeitige Ende wäre einen Punkt wert und bei dieser Rapid-Überlegenheit wäre das ein großer Erfolg. Aber die 5 Minuten sind OK. Es gab 2 Minuten für eine Auswechslung eines Rieders (Bahre) und 6 Auswechslungen à 0,5 Minuten ergibt 5 Minuten. OK.

Nicht zum ersten Mal bewahrheitet sich der an sich banale Spruch von Sepp Herberger: „Ein Spiel dauert 90 Minuten“. Heute wäre zu ergänzen „plus Nachspielzeit“.

Ein sehr gut geschossener Corner von Steffen von der linken Seite kann von Ried wieder nur zu einem Corner geklärt werden und der folgende Corner von Deni Alar von rechts führt zum Siegestor von Matej Jelic per Kopf. Grenzenloser Jubel der Mannschaft. Glücklicher Sieg aber insgesamt verdient.

Das Tor zum 1:0 durch Matej Jelic

Allzu ungehalten waren die Rieder Fans ob der Niederlage nicht, zu klar war die Überlegenheit von Rapid. Man hat mir durchaus freundlich zum Sieg gratuliert.

Die von Barisic im Vorfeld befürchtete harte Gangart der Rieder fand nicht statt.

Dieser Treffer von Jelic könnte einen Umschwung in der Rangordnung der Stürmer mit sich bringen, denn Prosenik hat in den letzten Spielen ziemlich viele Einsatzminuten bekommen ohne aber merklich gefährlich zu werden, konnte – wenn er in Ballbesitz war – nur wenig Akzente setzen und hatte viele Ballverluste. Jelic dagegen hatte im Cup-Spiel gegen Amstetten einen Stangenschuss und eine weitere Top-Chance und erzielte heute auch noch ein extrem wichtiges Tor in nur kurzer Einsatzzeit.

Heimfahrt

Bei der Heimfahrt habe ich die günstiger gelegene Haltestelle „Ried-Bad“ gewählt und warte jetzt im Kreise von 20 bahnreisenden Rapidlern auf den Zug aus Schärding. In Attnang-Puchheim gehts dann mit der Westbahn um 20:35 zurück nach Wien.
Triebwagenzug auf der Strecke Attnang-Puchheim – Schärding bei der Station Ried Bad.
Interessant ist die durch die Telebrennweite stark hervorgehibene geländebedingte Schienenkrümmung.
Der Sieg war sehr wichtig, denn auch die Verfolger Austria und RedBull haben gepunktet. Nach dem Auslandsabenteuer am Donnerstag kommt schon die nächste Herausforderung, das Spiel gegen RedBull am nächsten Sonntag.

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