Neusiedl-Rapid II

Danke für den ausführlichen Bericht über das Spiel in der Südstadt! Es war offenbar doch nicht so ein gutes Spiel von uns, wie die offizielle Facebook-Seite von Rapid meint. Ich bin aber trotzdem vom Potenzial der Mannschaft überzeugt, nur verstehe ich nicht, dass Grahovac wieder nicht im Kader für das Spiel war.

Ich bin am Donnerstag schon spontan zu Mittag mit dem Zug nach Bruck an der Leitha gefahren, da mein Bruder dort arbeitet und mich mit dem Auto abgeholt hat. Weiter ist es dann nach Neusiedl am See gegangen. Die schweren Unwetter haben in Neusiedl leider erheblichen Schaden am Mittwochabend angerichtet. Über 3000 Blitze waren über dem Neusiedler See zu sehen. Keller wurden schwer überflutet und standen teilweise bis zu 1 Meter unter Wasser! Meinen Bruder hat es zum Glück nicht so stark erwischt, wie manche andere. Bei ihm waren es nur 20-30 cm Wasser im Keller.

Das Problem war, dass mein Bruder mit seiner Freundin im Keller unten wohnt. Es gibt zwar eine Rückstauklappe beim Haus nur war schon alles voll und das Wasser konnte nirgends hin abfließen, sodass es sogar beim Klo herausgespritzt hat wie bei einem Springbrunnen. Daher war Hilfe angesagt und wir mussten Donnerstagnachmittag erstmals Großteils der Möbel in die Garage hinauf räumen, damit das Wasser trocknen kann im Keller. Ein Bekannter hat am Mittwochabend zum Glück mit einer Taucherpumpe aushelfen können, sodass man Großteils des Wassers abpumpen konnte.

Am Mittwochabend war kaum mit einem Meisterschaftsspiel der Regionalliga gegen die Rapid Amateure zu rechnen. Das Team und alle Helfer haben großartige Arbeit geleistet, vor allem die freiwillige Feuerwehr ging auch sehr engagiert zu Werke und half mit riesigen Pumpen aus und pumpte das ganze Wasser vom Sportplatz ab. Zum Glück war es Donnerstag dann meist sonnig und windig, sodass der Platz bis Freitagabend komplett trocken war.

Das Spiel von Neusiedl war gegen die Rapid Amateure ziemlich einfach ausgerichtet. Hinten so viele Zweikämpfe wie möglich gewinnen, so wenig wie möglich zulassen und die eigenen Konter gut ausspielen, zumindest das zweite von den beiden gelang dem NSC phasenweise sehr gut. Die Rapid Amateure fanden selbst zahlreiche Chancen vor, mussten aber durch eine gelb-rote Karte von Kreso (LV) schon in Halbzeit 1 zu 10 weiterspielen. Seltsamerweise wurden die Amateure oder Rapid II wie man sich jetzt nennt, zu 10. immer stärker in Halbzeit 2. Nur an der Chancenauswertung mangelte es gewaltig, wie auch in der Kampfmannschaft.

Neusiedl konnte die Konter aus meiner Sicht auch deswegen so gut spielen, weil die Rapid Amateure defensiv nicht gut aufgestellt waren. Haring fungierte als IV in dem Spiel, rückte aber ziemlich weit auf, da er ja eigentlich ein 6er bzw. sogar ein 8er sein könnte. Der Spielaufbau wurde von Haring von hinten heraus zwar gut gestaltet, jedoch war er für mich als IV defensiv zu schwach. Die Nummer 5 der Rapid Amateure wirkte ziemlich hölzern und konnte das Spiel in der IV auch kaum antizipieren. Auch Ferdinand Weinwurm war als RV mit von der Partie, blieb aber meist wenig auffällig. Wer mir neben Haring noch positiv aufgefallen ist, war Plank mit der Nummer 7, der einen schnellen Grundspeed besitzt und auch in 1 vs. 1 Situationen nicht so schlecht ist. Leider wollte er dann aber zu oft mit dem Kopf durch die Wand.

Sportdirektor Andreas Müller war auch live vor Ort und beobachtete die jungen Spieler genauer.

Nachdem wir uns bei der Nachmittagssonne im Pool des Gartens abgekühlt hatten ging es dann gestern Abend noch aufs Stadtfest in Neusiedl, wo ziemlich ausgelassen gefeiert wurde. Es ist in der Ortschaft ein riesen Event, wo jung und alt zusammentreffen und gemeinsam essen und trinken. Eine Art Kirtag, könnte man sagen. Es wurde später gegen Abend ziemlich voll und es waren sehr fesche Frauen anwesend, wie allgemein in der Gegend dort, was höchstwahrscheinlich auch daran liegt, dass sehr viele Slowakinnen und Ungarinnen im Burgenland arbeiten und teilweise auch leben. Bei diesem Fest trifft eigentlich so gut wie die ganze Ortschaft zusammen und wenn man dort wohnt, trifft man eigentlich alle paar Meter etliche Bekannte und Freunde.

Zum Abschied kann ich nur sagen, dass es obwohl es am Donnerstag eine Menge Arbeit war, sehr erholsam war, einmal paar Tage am Land zu verbringen und draußen aus der Stadt zu sein. Jetzt freue ich mich aber auch wieder auf nächste Woche auf das Spiel gegen Sturm und hoffe auf 3 Punkte. Die nächste Woche warten auch schon wieder einige Bewerbungstermine auf mich.

Liebe Grüße, Thomas Seyser

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