Wie sich teure Transfers rechnen können

Seit wir 2007 beim Besuch des Viertelfinales Manchester United-AS Roma dem damals 23-jährigen Cristiano Ronaldo bei seinen zwei Toren zum 7:1 zugeschaut haben, sind wir von diesem Ausnahme-Athleten ziemlich begeistert.

Szenen mit Cristiano Ronaldo (Wikipedia,
Анна Нэсси, Angerey, Ray Booysen, Austin Osuide, Sdo216, Jan SOLO, Cris Deahr)

Gleichzeitig fragen sich Fans in aller Welt, ob denn Spieler ihr Geld auch wert sind; ihre Gage und die Transfersummen, die für sie bezahlt werden.

Betrachten wir allein diesen Transfer von Cristiano Ronaldo von Juventus zu Manchester United, den Transfer eines 36-jährigen Spielers, dessen Karriereende absehbar ist, dessen Popularität aber ungebrochen ist. Wie kann es sein, dass der alternde Christiano Ronaldo um 25 Millionen Euro den Verein wechselt, aber Mario Sonnleitner in einem vergleichbaren Alter keinen weiteren Vertrag bei Rapid bekommt und zu Hartberg wechseln muss?

Wiener Realitäten

Rapid gehört zu jenen mittelständischen Ausbildungsvereinen, die auf eine positive Transferbilanz angewiesen sind. Das Verkaufspotential eines Spielers ist wichtiger als seine Erfahrung oder Spielstärke. Der Markenwert eines Spielers ist von untergeordneter Bedeutung, vielleicht mit Ausnahme von Steffen Hofmann. Mario Sonnleitner wurde ein Opfer dieser kaufmännischen Notwendigkeit. Auch wenn einige Hundert Trikots mit dem Aufdruck „Mario Sonnleitner“ verkauft werden würden und Mario eine treue Fangemeinde hat, ist das allein kein ausreichendes Motiv für seine Vertragsverlängerung, weil er nicht mehr am Spielermarkt vermittelbar wäre, und diese Einnahmen braucht Rapid; dringend; einen Yusuf Demir pro Jahr, das wär’s!

Andere Größenordnung

Nach einem Bericht in Sport1 vom 27. August soll der Transfer von Cristiano Ronaldo etwa 25 Millionen gekostet haben.

In den ersten 12 Stunden seit Verkaufsbeginn am Samstag 4.9. wurden 380.000 Trikots verkauft. (Manchester United hat 150.000 Mitglieder.) Damit ist das CR-7-Trikot schon nach diesen 12 Stunden das meistverkaufte Trikot in der gesamten Premier League-Geschichte und spielte allein in den ersten 12 Stunden 38 Millionen Euro ein.

Der Transfer hat sich schon gerechnet, obwohl Cristiano Ronaldo in der Quarantäne auf seinen ersten Einsatz wartet. Der emotionale Wert dieses Transfers übersteigt den sportlichen.

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Berichte und Bilder im Tagebuch

Nachtrag

Aus dem Kreis der Leser stammt der Hinweis, dass möglicherweise ein mehr oder weniger großer Anteil der Einnahmen an den Trikot-Hersteller Adidas geht. Bei Bayern-München wäre das so, und es hätte etwas mit der Eigentümerschaft von Adidas an dem Verein zu tun.

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