…dann komm‘ ich in Dein Büro…

Fast glaubt man, dass Rapid-Veranstaltungen gerade dann gut besucht sind, wenn es einmal nicht so gut läuft. Man konnte geradezu einen unsichtbaren Schulterschluss der Anwesenden spüren. (es muss richtig heißen: Donnerstag, 13. April)

2. Stammtisch

Es war ein sehr abwechslungsreicher Abend in drei Aufzügen; Diskussionsleiter: Andy Marek.

Christoph Peschek

…geht auf den Vorwurf ein, dass der Verein das Marketing zu sehr in den Vordergrund stellt. Das „Röhren-Team“ arbeitet für Rapid, ganz egal, wo Rapid in der Tabelle steht und das ist auch wichtig, damit die ebenfalls in diesen Tagen stattfindende Lizenzvergabe positiv zu Ende geführt wird.

Kapitän Steffen Hofmann

Ein emotionaler Höhepunkt war der Rückblick auf die Karriere von Steffen Hofmann bei Rapid. Steffen hat zwar nie unter Lothar Matthäus gespielt, wurde aber von ihm zu Rapid vermittelt, Es begann damit, dass Steffen als 21jähriger in einer sonderbaren Hose, die damals in München als modisch gegolten hat,  vor dem Container-Büro von Andy Marek erschienen ist. Der klingende Name „Rapid“ und das Container-Büro müssen irgendwie in Widerspruch für den jungen Spieler gewesen sein. Aber es war die Zeil, als man im Hanappi-Stadion gerade das neue Dach errichtet hat und daher ein Ausweichquartier beziehen musste. Fast an die Doppelconférencen von Grünbaum/Farkas und Farkas/Waldbrunn erinnern die Interviews zwischen Andy und Steffen. Schlagfertig wir Steffen ist, erklärte er Andy, dass diese Mode immerhin in Großstädten wie München und Wien entstanden ist und dass die Mode im Waldviertel demgegenüber eher weniger bedeutungsvoll wäre und dass die Größe des Waldviertels sich eher auf den Namensteil „Groß“ in Groß-Siegharts beschränke und mit Größe ansonsten nicht viel zu tun habe. Der Rest ist uns allen bekannt. Nach einem nicht so einfachen Startjahr ist Steffen aber seinem damaligen Trainer Josef Hickersberger doch sehr aufgefallen und er inthronierte den erst 22-jährigen als Kapitän; eine Entscheidung mit Langzeitwirkung. Steffens Entscheidung, nach dem Meistertitel und CL-Herbst zu 1860 nach München zu gehen, hat mit seiner Familie zu tun, der er sich verpflichtet fühlte. Doch die Umstände der damaligen Mannschaft in München waren nicht zufriedenstellend und es gab eine einmalige Rückholaktion von Präsident Rudi Edlinger. Andy Marek holte Steffen persönlich aus München ab. Der umjubelte Heimkehrer (und mit ihm Rapid und Georg Zellhofer) hatte Pech und verletzte sich bei seinem ersten Spiel in Ried und Georg Zellhofer, der schon auf die Verstärkung durch Steffen gehofft hatte, musste weiter auf ihn verzichten. Und es ging trotz Ablöse von Georg Zellhofer durch Peter Pacult in ähnlicher Tonart weiter und Rapid machte sogar Bekanntschaft mit dem letzten Platz, um sich aber danach doch wieder zu erholen und sogar einen internationalen Startplatz im UI-Cup zu erspielen. Diese Situation ist der jetzigen nicht ganz unähnlich und das war auch der Grund, warum sie in diesem Interview besonders besprochen wurde. Schließlich erklärte Steffen seine persönliche Planung so, dass er dann, wenn er einmal aufsteht und sich nicht mehr ausreichend fit für das Training fühlen sollte, er zu Andys ins Büro kommen würde, um dort seine Arbeit fortzusetzen.

Jung-Einsertormann Tobias Knoflach

Wenn dieser schwierige Herbst eine positive Seite gehabt hat, dann war es die Entdeckung von Tobias Knoflach als Einser-Goalie. Eigentlich schon auf dem Weg ins Ausland ist es dann doch nichts mit einem Transfer nach Holland geworden und das dürfte ausnahmsweise gut für Rapid gewesen sind. Eigentlich hätten wir ihn schon nach dem Bilbao-Spiel auf diesem Platz sehen wollen, doch wahrscheinlich laufen die Entscheidungen im Trainerteam nicht so rasch wie wir uns das vorstellen. Dass Tobias meinte, dass er das zweite Gegentor in Graz hätte verhindern können, zeigt, dass er großes Lernpotenzial hat und an diesen Details arbeitet.

Diskussionsrunde

Diskussionsrunde, bestehend aus (vlnr.) Gerhard König, früherer Vorsänger der Ultras, Karl Brauneder, Legende (1983-1994, 332 Spiele, 26 Tore, 2 Meistertitel, 3 Cuptitel), Fredy Bickel, Direktor Sport, Michael Krammer, Präsident des SK Rapid, Christian Hackl, Sportredakteur beim Standard, Kersten Bogner, im Team von Forza Rapid. Es herrschte eine durchaus konstruktive Stimmung und fast ein bisschen Ratlosigkeit über die augenblickliche Situation, denn eine klare Ursache für das sportliche Tief konnten auch die Spezialisten der Diskussionsrunde nicht herausarbeiten. Am besten hat mir „Fredys Postulat“ gefallen, dass wir heute eine ganz andere Situation erleben würden, hätten wir den Derby-Sieg geschafft. Es sind nicht ganz große Dinge, die nicht passen; es sind kleine Dinge, die sich derzeit, in einer von Rapid-Anhängern eher ungerecht empfundenen Art, gegen uns richten.

Eine richtige „grün-weiße Mischung“

aus Grün-Weiße Distel, Grün-Weiß Favoriten, Klub der Freund und EwkiL:Rapid.

Nächster Stammtisch: Do, 13. April 2017

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