Admira-Rapid

3:2 (1:2)

Unser Sturm ist ein Lüfterl. Das war er in der vorigen Saison auch schon, aber damals unterstützt von Florian Kainz von links und Philipp Schobesberger von rechts. Und daraus resultierte, dass es zwar bei Rapid keinen ausgesprochenen Goalgetter gab aber dafür sehr viele verschiedene Torschützen. Resultat: ein zweiter Platz. Der Sturm hat sich im Vergleich zum Vorjahr eher noch verschlechtert aber zusätzlich ist der Support von den Seiten durch  Arnor Traustason und Thomas Murg schwächer geworden. Auch von Steffen kann man keine Wunderdinge mehr erwarten. Mit dieser Situation kämpfen wir seit der Verletzung von Philipp im September 2016 und daran können auch die Trainer auf der Bank nichts ändern. Es ist ein Glück, wenn man einmal gewinnt; ob es für den Klassenerhalt reichen wird, bestimmt auch eher der Zufall und nicht mehr das Können, weil von dem zu wenig vorhanden ist. Wir leiden unter langfristig wirkenden Entscheidungen mit negativen Folgen – und unter den Geburtswehen des neuen Stadions. Ich sage absichtlich nicht „Fehlentscheidungen“, weil zum Zeitpunkt dieser Entscheidung niemand die Folgen abschätzen konnte.
  1. Entlassung von Zoki
  2. Degradierung des Abwehrchefs Mario und teilweise auch von Steffen
  3. Ankauf von Schösswendter, Traustason, Jelic, Kvilitaia
  4. Nominierung von Büskens
  5. Verfrühtes Einfordern des Meistertitels
  6. Verletzungspech oder Verletzungen durch Druck?
  7. Bestellung von Canadi

Es gibt keine Propheten

Die ersten vier Entscheidungen hängen zusammen und gehen auf das Konto von Andy Müller. Doch gibt es genügend viele Fans, die diese Veränderungen durchaus begrüßt haben. Und auch wir, die kein Verständnis für diesen Umbau hatten, hätten Vieles vorausgesagt aber jedenfalls nicht die aktuelle Situation. Wenn jemand mit einer Prognose Recht hat, dann ist das ein statistischer Zufall aber es ist kein Wissen, mit dem man Entscheidungen begründen könnte. Sollten Schwächen im Sturm und fehlende Flügelstürmer korrekt beobachtet sein, dann kann sie auch ein guter Trainer nicht einfach verändern, das geht erst, wenn der Sportdirektor die Mannschaft umbauen kann.

Zwischen Mut und Mutlosigkeit

Wir haben fallweises Aufflackern von Mut beobachten können (St. Pölten, Altach), aber wie dieser Mut punktuell gekommen ist, ist er auch schon wieder verschwunden, so wie auch in diesem Spiel gegen die Admira. Aufflackern von Mut in der ersten Halbzeit und Mutlosigkeit in der zweiten. Allmählich neigt man der Ansicht zu, dass tatsächlich die Qualität unserer Mannschaft für unsere eignen Ansprüche und für die Ansprüche der Liga nicht ausreicht und nicht einmal die kolportieren Reibungspunkte zwischen Canadi für eine Erklärung der Ergebnisse ausreichen.

Wir erinnern uns…

…dass unter Zoki die zweite Halbzeit immer Anlass zur Hoffnung gegeben hat und die Mannschaft dann oft ein besseres Spiel gezeigt hat als am Anfang. Mit dieser Tugend ist es seit Büskens endgültig vorbei. Auch das gewonnene Spiel gegen die Admira in der ersten Runde war ziemlich schrecklich. Man verteidigte in der zweiten Halbzeit wie ein Abstiegskandidat (und man sollte einer werden) und das war dann auch im Februar-Derby so.

Einkäufe verstellen den Weg für die Talente von Rapid II

Dino Kovacec war in der vergangenen Saison kurz in der Kampfmannschaft, schaffte es aber nicht, dort Fuß zu fassen. Grund 1: er ist Ausländer, Grund 2: er ist kein „Zuckerpüppchen“*), denn wenn ein Spieler viel kostet, muss er auch spielen. Wer Dino in der „Zweier“ schon einmal im Turbo-Modus gesehen hat, versteht nicht, warum er keine Chance auf einen Einsatz bekommt. Und das gilt nicht nur für Dino, da gibt es viele andere. Ein Lichtblick in der Einser ist Tamás Szántó und nicht die teuren Einkäufe. *) Tagebucheintrag „Zuckerpüppchen des Tifus“ vom 28. 8. 2016 (und das gilt natürlich noch sehr lange, denn die „Zuckerpüppchen“ sind weniger leicht kündbar als der Sportdirektor.

Abstiegskampf

Zwar will niemand bei Rapid etwas vom Abstiegskampf wissen (etwa im Sinn einer negativen selbsterfüllenden Prophezeiung: was man nicht will dass geschehen soll, darüber muss man schweigen), aber so wie ein Titelkampf nicht entschieden ist, solange noch eine theoretische Chance besteht, ist man auch erst dann „aus dem Schneider“, wenn der Letzte im Abstiegskampf endgültig feststeht. Während Gerhard Niederhuber sich ausschließlich an Ried orientiert, meine ich, dass wir nicht nur einen Mitfavoriten auf die rote Laterne haben sondern deren vier: WAC, Mattersburg, St. Pölten und Ried. Der Vorteil in dieser Situation ist für jeden der Beteiligten, dass man in Gesellschaft ist. Und die Wahrscheinlichkeit, dass alle Kontrahenten punkten und nur Rapid nicht, ist geringer als wenn man sich nur mit einer Mannschaft vergleichen muss.
Punkte Rapid WAC St.Pölten Mattersburg Ried
28. Runde 0 1 3 3 3
29. Runde 3 0 0 0 0
30. Runde 0 1 0 3 1
30. Runde 0 1 1 1 1
In dieser Tabelle der letzten vier Runden haben der WAC und Rapid die wenigsten Punkte erkämpft. Insbesondere bei Rapid ist es ein bereits lange andauernder Trend. Und gerade dieser Trend macht Sorgen, denn die Tabelle sagt, dass alle anderen mehr punkten als wir und in den verbleibenden Runden könnte das sehr knapp werden. Die direkten Duelle der nächsten Wochen (WAC, Matterburg und St.Pölten) haben viel Gewicht. Man kann diese Punktelage gleich am nächsten Samstag gegen den WAC aufpolieren – oder auch das Gegenteil erreichen, denn es ist – wie auch die anderen – ein 6-Punkte-Spiel.

Ambiente

In der Sonne war es angenehm warm, aber auf der Tribüne ziemlich frisch:

Choreografie

Der selbstironische Spruch „Wiener Gfrasta“ war ein Highlight aus der Werkstätte der Tornados. Toll gemacht! Zum Ausklang besuchten wir den Mac in Schwechat. Wir nannten es „Frustessen“.

Links

Fehlerberichtigung

Ein aufmerksamer Leser berichtet: Im Newsletter „Rapid-Termine Mai/Juni 2017“ haben sich zwei Fehler eingeschlichen:
  1. Der Stammtisch ist am Donnerstag, 11.5. (und nicht Mo 11.5)
  2. Der Rapidlauf am 30.5. fehlte.
Beides wurde in der Webversion korrigiert.

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