Testspiele

Ich strenge mich an, bei den Testspielen zu erkennen, welche Schlüsse ein Trainer aus der Vorstellung ziehen kann, allein, ich bin kein Trainer, ich wüsste es nicht. Wir Zuschauer sind sehr ergebnisorientiert. Einen Sieg interpretieren wir als „gutes Spiel“, eine Niederlage und sehr oft auch schon ein Unentschieden als ein „schlechtes Spiel“. Dabei muss das ja gar nicht zutreffen, denn man kann – wie wir aus vielen leidvollen Erfahrungen wissen, auch im Grunde „gute Spiele“ verlieren (und umgekehrt). Die vielen Spieldetails und Zufälligkeiten, die uns, Zuschauern, vermeintlich die Qualität der Spieler und der Mannschaft diagnostizieren, sind es wahrscheinlich nicht, die den Trainer bewegen.  Die mangelhafte Chancenauswertung stört mich – anders als das sonstige Publikum – relativ wenig, denn es liegt in der Natur des Fußballspiels, besser gesagt in der Art, wie die Regeln – insbesondere die Abseitsregel – austariert sind, dass möglichst wenige Tore fallen, was zur Folge hat, dass man nur äußerst selten ein Torfeuerwerk erlebt. So gingen auch beide Testspiele am Trainingsplatz salomonisch 1:1 aus, obwohl es natürlich auf beiden Seiten zahlreiche hochkarätige Torchancen gab. 

Sparringpartner aus den Nachbarländern

Es dürfte kein Zufall sein, dass beide Rapid-Teams (aber auch der Stadtrivale) Mannschaften aus den östlichen Nachbarländer nach Wien bringen und nicht umgekehrt, Rapid dorthin fährt, weil es wahrscheinlich für die dortigen Klubs attraktiv ist, einen Tag in Wien zu verbringen. Ob unsere Gäste aus Tschechien auch ins Tullnerfeld kommen würden? Insbesondere beim letzten Testspiel gegen Slovácko waren mehr Tschechische Anhänger vor Ort als Rapidler – hatte man zumindest akustisch den Eindruck. Aber vielleicht erleben wir auch einmal einen Gegenbesuch und können zu einem kleinen Auslandsspiel fahren.  Durch diese starke Präsenz der Gäste musste man sich mit Plätzen in den hinteren Reihen begnügen und würde es daher praktisch finden, wenn es eine Testspiel-Anlage gäbe, die wenigstens über eine kleine Tribüne verfügen würde. 

Rapid II

Jedes halbe Jahr wird der Kader von Rapid II durch die aus der U18 nachdrängenden Spieler neu gebildet. So fehlten bei den neuen Spielern noch die Schriftzüge für die Namen und wir recherchierten eifrig die Namen von der Homepage. Dabei fällt auf, dass auf der Rapid-Homepage die Daten der Nachwuchsspieler sehr unvollständig angegeben sind. Aber es gibt ja noch den Transfermarkt, der mehr über die Spieler zu sagen weiß. Hier das Beispiel von Daniel Markl. Unter dem grünen unvollständigen Feld das vorbildlich ausgefüllte Datenblatt vom Transfermarkt.   Was ich glaube, dass mir als „Amateurtrainer“ aufgefallen ist, war der Umstand, dass die neuen Spieler nichts von dem spüren ließen, was man „Anlaufschwierigkeiten“ nennt. Die jungen Spieler trugen sich auch gleich zahlreich in der Torschützenliste ein. Im folgenden Bild sieht man Trainer Akagündüz mit den nominierten Spielern bei einer letzten Besprechung vor Spielbeginn gegen Retz. In der Ankündigung der Rapid-Homepage wurde ein Spiel Rapid II – Videoton angekündigt, und auf dieses Spiel war ich wegen des prominenten Gegners sehr neugierig. Doch es stelle sich bald heraus, dass es nicht die Einser-Mannschaft von Videoton war. Dennoch hatte man in den ersten Spielminuten den Eindruck, als würde das ein Debakel für Rapid II geben, denn nach wenigen Minuten stand es bereits 0:2; im Bild der zweite Treffer per Kopf aus einem unmöglich scheinenden Winkel. Bei dem Bild könnte man den Eindruck haben, dass es für die gut stehenden Verteidiger ein Leichtes sein müsste, den Ball abzuwehren, doch irgendwie ist es dem Ball gelungen, sich an ihren Köpfen vorbeizuschwindeln. Doch schließlich  endete das Spiel 2:2, was über das ganze Spiel gesehen nicht unverdient war. Die karge Fußballzeit ist aber jetzt vorbei und wir warten mit Spannung auf den ereignisreichen Fußball-Februar.
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