Die besten Plätze für die besten Fans


Die Übersiedlung ins Allianz-Stadion ist grundsätzlich anders als die Übersiedlung vom Hanappi-Stadion ins Happel, denn bei diesem ersten Exodus in die 2-jährige fußballerische Diaspora konnte man die bisherigen Tribünen 1:1 auf das Happel-Stadion abbilden.

Beim Way-Home ist das aber nicht gegeben (außer in der Fankurve C/D). Und es geht nicht um eine kurze Übergangsphase sondern genau genommen um das ganze weitere „Leben“, überspitzt gesagt.

Zwar haben alle derzeitigen Happel-Abonnenten ein Vorkaufsrecht vor allen anderen Interessenten aber es ist sicher frustrierend, bisher immer auf einem tollen Platz gesessen zu sein und dann zufallsbedingt oder gar in einem Gerangel um die besten Plätze (zum Beispiel weil ein Computer ausgefallen ist, alles schon erlebt) als einer der letzen einen Randplatz zu bekommen.

Wie man nun diese 6.000 Happel-Vorzugs-Abonnenten der derzeitigen Sektoren B und E (die CD-Kurve hat diese Problem nicht in demselben Ausmaß) „gerecht“ den Plätzen zuweist, kann man unzivilisiert (hier beginnt der Balkan) ober doch einigermaßen fair (hier beginnt der der gepflegte Fußball) über die Bühne bringen.

Mein Vorschlag dazu wäre, diese etwa 6000 Anwärter auf einen Aboplatz bezüglich ihrer Nähe zu Rapid mit einem Punktesystem zu bewerten und dann die Reihenfolge der Abovergabe nach diesen Punkten abzuarbeiten. Keine Warteschlangen, dafür Transparenz. Über die Punkte kann man natürlich trefflich streiten. Da kann man noch beliebig viel verbessern. Ich will nur einen möglichen Weg aufzeigen.

Drehen wir also am Rad der Zeit und stellen wir uns vor, es wäre der 22. Mai 2016 und wir hätten jetzt die Einladung für das erste Abo im neuen Stadion. Wie würde diese Einladung wohl aussehen?
So könnte die Einladung zum Abo im neuen Stadion  aussehen. 

Was wollen wir?

Alle Zwei-Jahres-Happel-Abonnenten bekommen ein Vorkaufsrecht vor allen anderen. Das ist klar.

Innerhalb dieser Gruppe wird eine Reihenfolge gebildet, die die bisherige „Karriere als Rapid-Anhänger“ berücksichtigt. Verdiente Mitglieder und Abonnenten sollen innerhalb der Gruppe der 2-Jahres-Happel-Abonnenten den Vortritt bei der Auswahl der Plätze haben.

Was „wiegt“ ein Anhänger von Rapid?

Schwer zu sagen. Besonders das ideelle Element ist schwer in Zahlen zu fassen. Aber beim Fußball, speziell bei Hanappi-Neu gehts ums Geld, auch wenn das die Verfechter des „Football-Old-Style“ schmerzt. Es geht nicht nur um die 2500 VIP-Gäste, auch „Kleinvieh macht Mist“ und das sind wir, die 20.000 sonstigen Gäste.

Verwenden wir der Einfachheit halber eine 10:1-Relation, dann sehen wir, dass wir damit gar nicht so falsch liegen. Ein Süd-Abo (Sektor B) kostet 375,- Euro und der zehnfache Preis wird wohl für einen guten VIP-Platz fällig sein. Vereinfacht gesagt bringen Rapid die 2.000 VIP-Gäste (ohne Loge) dasselbe Geld wie 20.000 Abonnenten, mehr noch, denn die 20.000 konsumieren zusätzlich und investieren damit in Rapid, die VIP-Gäste müssen darüber hinaus gefüttert werden.

Und da der Preis letztlich die Qualität des Sitzplatzes bestimmt, warum nicht auch auf der „Volkstribüne“, der neuen Ost.

Alle mittigen Sitzplätze kosten gleich viel; aber nicht alle Sitzplätze sind gleich begehrt. Je mehr also einer aus der Masse der Abonnenten in der Vergangenheit für Rapid geleistet hat, sollte bei der Zuteilung der Plätze im neuen Stadion früher drankommen. Ein Punktesystem könnte helfen, eine Reihenfolge beim Kauf eines Abos im neuen Stadion herzustellen.

Folgende Punktezahlen könnte man verwenden:

Ist Happel-Abonnent

+1.0 Zwei Jahre Happel-Abonnent

Jeder, der also zwei Jahre lang Happel-Abonnent war, kann Punkte beanspruchen, alle anderen haben Null Punkte.

War Abonnent im Hanappi-Stadion

Aus diesem Titel „Abonnent“ sind maximal 2.2 zusätzliche Punkte zu bekommen:

+1.0..2.0 Abonnent im Hanappi-Stadion multipliziert mit Tribünenmutliplikator *)
*1.0 Süd-Abonnent, *0.8 Nord-Abonnent, *0.5 West/Ost-Abonnent
+0.2 Auswärtsabonnent

Wer Abonnent im Hanappi-Stadion war, bekommt einen Punkt und für jedes Jahr bis maximal 10 Jahre +0.1 pro Jahr (oder bis maximal 20 Jahre +0.05 pro Jahr)

Die Punktezahl aus den Abojahren wird mit dem Tribünenmultiplikator mutlipliziert (siehe weiter unten).

Beispiel: ein Nord-Abonnent der sein Abo 5 Jahre lang hatte bekommt 1.5*0.8 = 1.2 Punkte.

Ist Mitglied bei Rapid

Aus diesem Titel Mitglied sind maximal 6 Punkte zu bekommen.
+1.0..2.0 Rapid-Mitglied  
+2.0 Mein Leben Lang Mitglied
+1.0 Ist Mitglied bei einem Fan-Klub

Wer Mitglied ist, bekommt einen Punkt und für jedes Jahr bis maximal 10 Jahre +0.1 pro Jahr (oder bis maximal 20 Jahre +0.05 pro Jahr)

Welche ist meine Punktezahl?

Ein treuer Rapid-Anhänger kann folgende Punktezahl erreichen:
+1.0 2-Jahre-Happel-Abonnent
+2.2 10-jähriger Abonnent und Auswärtsfahrer
+2.0 10-jähriges Rapid-Mitglied
+2.0 Mein Leben lang – Mitglied
+1.0 Fanklub-Mitglied
————————–
+8.2 Punkte

Wenn dagegen jemand ohne sonstige Rapid-Bindung einfach nur 2 Jahre Happel-Abonnent war, bekommt nur 1.0 Punkte.

Jeder Abo-Anwärter, das sind alle, die ein Zwei-Jahres-Abo im Happel hatten, bekommt von Rapid eine Zuschrift mit seiner von Rapid berechneten persönlichen Punktezahl. Gleichzeitig stehen in dem Brief die Verkaufstage für einen bestimmten Punktezahlenbereich.

Egal, wo man sich selbst in diesem Ranking wiederfindet, es ergibt sich eine Reihenfolge, die man – vielleicht nach einigen Verbesserungen oder Erweiterungen, die ich jetzt vielleicht nicht sehe – akzeptieren kann. Die Abo-Interessenten werden nach dieser Punktezahl gereiht und bekommen eine Einladung für die Auswahl der Aboplätze nach dieser Reihung nach den Punkten der Abo-Anwärter:

>=7.0 Verkaufstag 1
>=6.0 Verkaufstag 2
>=5.0 Verkaufstag 3
>=4.0 Verkaufstag 4
>=3.0 Verkaufstag 5
>=2.0 Verkaufstag 6
>=1.0 Verkaufstag 7

In acht Tage sind die Abos verkauft, keiner muss sich wirklich lang anstellen. Und mit ein bisschen Optimierung der Punktevergabe könnten wir uns alle mit einem solchen transparenten Vergabeverfahren einverstanden erklären.

Gleichzeitig Mitgliedwerbung

Wie man an der vorgeschlagenen Punkteliste sieht, kann man sich in der Punktezahl weit nach vorne katapultieren, wenn man sich als bisheriges Nicht-Mitglied als Rapid-Mitglied anmeldet oder gar eine Mitgliedschaft „Mein Leben lang“ erwirbt, das zählt wie ein 10-jähriges Abo.

Sonderwünsche

Wir (etwa 10 Abonnenten) haben zugegebenermaßen den Übergang ins Happel nicht genau genug geplant – und sitzen prompt nicht im selben Block. Das soll nicht wieder passieren.

Es wird häufig vorkommen, dass Anwärter auf ein Abo mit ihren Freunden in einem gemeinsamen Bereich sitzen wollen aber nicht dieselbe Punktezahl haben.
Beispiel: Drei Freunde wollen gemeinsam sitzen und haben die Punktezahlen 2.0, 4.0 und 6.0.

Lösungsvorschlag

Man bildet aus diesen Zahlen einen Mittelwert und die drei Freunde kommen am Verkaufstag für die Punktezahl dieses Mittelwerts 4.0 = (2.0+4.0+6.0)/3, können dann aber an diesem Tag alle drei Karten gleichzeitig auswählen. Der mit der Punktezahl 6.0 verliert daher etwas an Sitzqualität, der mit der Punktezahl 2.0 gewinnt, schließlich sitzen sie aber beisammen.

*) Tribünenmultiplikator

Der Tribünenmultiplikator sorgt dafür, dass bei sonst gleichen Voraussetzungen ein ehemaliger Süd-Abonnent vor einem Nord-Abonnent gereiht wird und er dadurch die früher bessere Sitzqualität beanspruchen kann.

Der Multiplikator gewichtet die Abo-Punkt gemäß der Sitzplatzkategorie (Preise 2014/15)
Abo Sektor-B/Hanappi-Süd 375,- = 1.0
Abo Sektor-E/Hanappi-Nord 300,- = 300/375 = 0.8
Abo Sektor-CD/Hanappi-Ost/West 172,- = 172/375 = 0.5

Kommunikation

Diese Daten sind bei Rapid vorrätig. Jedes Mitglied/Abonnent bekommt seine Punktezahl per Brief mitgeteilt und gleichzeitig das Datum wann man sein Abo (und jenes seiner Freunde) aussuchen und kaufen kann.

Was spricht dagegen?

So einfach eine solche Punkteberechnung auch ist, die EDV-Abteilung muss sie exekutieren und die dafür notwendigen Programme erstellen. Da aber gerade die EDV-Abteilung ein im Aufbau befindliches Projekt ist, könnte es in diesem Punkt Probleme geben.

Um nicht uferlose Diskussionen über die Richtigkeit der Punktezahl zu führen zu müssen, könnte Rapid jedem Abonnenten einfach einen Verkaufstermin nennen, an dem er oder sie die Abokarten kaufen kann. Man wüsste zwar nicht, wie es zu diesem Datum gekommen ist aber auch damit würden lange Warteschlangen vermieden werden.

Es ist ein bisschen so wie bei der Weihnachtsfeier. Würde man die Plätze nach einem Punktesystem vergeben, könnte ich selbst dort, bei der Weihnachtsfeier, nie in der ersten Reihe sitzen, weil ich nicht lang genug Mitglied oder Abonnent bin. Also sollte ich dagegen sein. Ich werde mir vorsorglich ein Zelt fürs Anstellen kaufen.


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