Nine Values Cup

Bei dem Turnier „Football for Friendship“, das im Vorfeld der Champions-League in Berlin von Gazprom veranstaltet wird, und an dem auch die U13 von Rapid teilnimmt, wählen die Jugendlichen einen der teilnehmenden Vereine, dem der so genannte „Nine Values Cup“ zuerkannt wird.

Diese neun Werte sind
  • Freundschaft
  • Gleichheit
  • Fairness
  • Gesundheit
  • Frieden
  • Hingabe
  • Erfolg
  • Tradition
  • Ehre (kam aus Fernost dazu)

Die Vereine kommen aus: Österreich, Belgien, Bulgarien, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kasachstan, Kroatien, Niederlande, Polen, Russland, Schweiz, Serbien, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechische Republik, Türkei, Ukraine, Ungarn und Weißrussland.

Die Jugendlichen sollen also bestimmen, welcher Verein aus ihrer Runde diese Werte am besten verkörpert.
Nine Values Cup, gestaltet von Achim Ripperger (D)
[PERSÖNLICHE MEINUNG ON]Mir kommt ein bisschen vor, als würde man den Kindern Dinge umhängen, die der Altersstufe nicht entsprechen und ihnen wenigstens eine Nummer zu groß sind. Außerdem sind die Werte nicht besonders achtsam ausgewählt worden.

Die späteren Finalisten bestreiten 5 Spiele, die Verlierer der Vorrunde 2 Spiele. Sie kennen daher bestenfalls 5 Mannschaften etwas besser. Beurteilen sollen sie aber alle 23.

Die Werte selbst sind widersprüchlich. Armin Ripperger sagt: „Mit dem Pokal soll der Welt die wertvolle Botschaft vermittelt werden, dass es wichtig ist, sich um andere zu kümmern“.

Mit Freundschaft, Gleichheit, Fairness, Gesundheit und Frieden kann man das verbinden.

Aber HingabeErfolg, Tradition und Ehre passen zu dem „sich kümmern“ nicht.

Erfolg beruht auf dem Misserfolg anderer. Erfolg wünscht man für sich, für andere nur dann, wenn es einem selbst egal ist.

Tradition ist einfach da, kann durch noch soviel Leistung nicht erworben werden, ist also ein Erbgut und wertet einen Verein ohne Tradition definitionsgemäß ab. Um die teilnehmenden Vereine bezüglich ihrer Tradition zu bewerten muss, man einfach nur nach dem Gründungsdatum reihen.

Ehre ist eine extrem auf die eigene Person oder Gruppe bezogene Größe; das geradezu Gegenteil von „kümmern um andere“. Wie Menschen ticken, denen Ehre wichtig ist, kann man in einschlägigen Zeitungsberichten, sogar in Wien (bei blutigen Konflikten in der Straßenbahn) nachlesen. Ob Ehre etwas ist, was am Fußballfeld Platz haben soll, kann man an Hand des WM-Finales Frankreich-Italien überlegen, bei dem Marco Materazzi die Ehre von Zinedine Zidane angegriffen haben soll (Dokumentation). Hätte also Zinedine die Ehre nicht gar so wichtig genommen, wer weiß, wie dann das Finale ausgegangen wäre. Ob also Ehre für das Fußballspiel (und auch für den Alltag) wichtig genommen werden soll, würde ich bezweifeln.
[PERSÖNLICHE MEINUNG OFF]

Vier der teilnehmenden Mannschaften

China
Schalke
Chelsea
Rapid U13
Warum man die körperlich deutlich größeren Mädels dazu genommen hat, ist ein Rätsel. Vorschlag fürs nächste Jahr: alternierend zu den Bewerben für Burschen einen Bewerb für gleichaltrige Mädchen.

Presseaussendungen (PDF, 2.6.2015)


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