Rapid II-Ritzing 0:3

Rapid II-Ritzing 0:3

Michael Steiner, Trainer von Rapid II, meint, es handle sich um „Pleiten, Pech und Pannen“ und man ist geneigt, ihm Recht zu geben. In der ersten Halbzeit war zwar Ritzing optisch tonangebend, doch die besseren Chancen hatte Rapid II. Ein Lattenpendler und ein mit einer Glanzparade von Szabolcs Sáfár abgewehrter Schuss, waren die Ausbeute von Rapid II; das Tor fiel aber leider in der letzten Minute auf der Gegenseite.

Nach der Pause war Rapid II angriffig aber zu wenig torgefährlich. Schließlich gab’s in der 81. Minute einen zweifelhaften Elfmeterpfiff, den Mario Sara verwandelte. Und auch da war Pech dabei, denn Christoph Haas hat die Ecke erraten und hätte den Ball fast erreicht.
Christoph Hass streckt sich vergeblich
Mario Sara absolvierte in den Saisonen 2006/07 und 2007/08 21 Pflichtspiele für die Rapid Kampfmannschaft.

Der Sieg für Ritzing ist für mich zu hoch ausgefallen.

Warum ist Rapid II so wenig erfolgreich?

Auch Leo Gartler ist ob des Spielverlaufs und seines Mikrofons etwa ratlos
Der Kampf unseres Sprechers Leo Gartler mit der Technik ist fast schon symbolisch für das Abschneiden von Rapid II. Man hat das Gefühl, dass eine reparierte Mikrofonanlage auch bei Rapid II etwas bewegen könnte. Ich kann mich an kein Spiel erinnern, bei dem das Mikrofon von Leo fehlerfrei über die 90 Minuten funktioniert hätte und es wird sich bis zur übernächsten Runde wohl nicht von selbst heilen.

Gottlieb, der Wirt, versichert uns, dass bei den Begegnungen von Elektra das Mikrofon immer funktionieren würde und daher dürfte es da ein kleines Geheimnis geben, das den Wackelkontakt zum Verschwinden bringt, das aber unser Leo noch nicht herausgefunden hat.

Als ich fotografierend meine Runde um den Platz zog, hatte ich das Gefühl, dass die Hälfte der Zuschauer aus Ritzing angereist wäre. Wenn einer ihrer Spieler ausgetauscht wurde, gab es Applaus von den mitgereisten Fans (oder Familienangehörigen). Auf der anderen Seite Rapid II, von der Rapid-Gemeinde nur halbherzig unterstützt.

Leo Gartler begrüßt „Amas-Support“

Gut, aber es waren auch „Pumuckl on Tour“ und die „Junge Front“ anwesend und diese jungen Leute hätten sich sicher gefreut, wenn sie erwähnt worden wären. 
Junge Front, etwas dezimiert, allein auf weiter Flur. 

Szabolcs Sáfár, arbeitslos, dahinter der Rapid-„Fanblock“ mit Amas Support und Pumuckl on Tour
Die Atmosphäre bei den Spielen von Rapid II ist die eines Trainingsspiels und nicht die eines Wettbewerbs. Es sind „Pflicht“spiele und nicht so sehr „Bewerb“spiele, weil die Nachwuchsteams den Titel nicht anstreben (können) und daher keine echten Konkurrenten sind. Für die anderen Regionalligaklubs ergibt sich diese Situation in 4 von 15 Spielen; für Rapid II ist das aber bei jedem Spiel der Fall.

Über diesen Motivationsnotstand müsste man die Begegnungen von Rapid II für Zuschauer attraktiver machen. Und dabei kann man gar nicht sagen, es würde nichts geschehen. Es gibt schon den ermäßigten Eintritt für Abonnenten, es gibt eine Tombola, es gibt eine gute Bewirtung. Und ein prächtiges Fußballwetter gab es auch. Dennoch waren nur 250 Zuschauer anwesend. 
Das flotte Spiel würde sich mehr Zuschauer verdienen
Man müssten den jungen Rapidlern mehr das Gefühl geben, dass man hinter ihnen steht.

Links

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Rapid hat ein Wappen (und nicht ein Logo)

Walter, einer der treuesten Besucher der Spiele von Rapid II, hat bemerkt, dass in meinen kleinen Berichten von einem „Rapid-Logo“ gesprochen wird, dieses aber eigentlich ein „Wappen“ ist.

Danke Walter fürs aufmerksame Lesen!

Mit der Suchfunktion war das leicht zu finden. In der Online-Version des Blogs wurden diese Stellen ausgebessert. Das „Rapid-Logo“ war in folgenden Berichten enthalten (und wurde durch „Rapid-Wappen“ ersetzt).
  • Die grüne Hölle
  • U-13 Gewinner des Turniers „Football for Friendship“
  • Weihnachtsfeier Teil 2
  • Sponsor im Vereinsnamen
  • Visitenkarte 2015
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Besonderheiten der digitalen Welt

Dieses kleine Erlebnis mit dem Rapid-Wappen hat wieder demonstriert, wie manipulierbar doch diese digitale Welt ist. Umso mehr als Inhalte immer weniger in gedruckter Form vorliegen.

Diesem Trend zum ausschließlich Digitaler Information folgt auch das Ostliga-Journal „Heiße Liga“. Es gab diese Druckschrift heuer nur einmal, in der ersten Runde, dann war Schluss. Zu teuer?

Es ist ein besonderes Merkmal der digitalen Welt, dass man in der „Geschichte herumwühlen“ kann. Während ein gedruckter Text Bestand hat, solange das Papier existiert auf dem er geschrieben steht, erlaubt die digitale Technik Manipulationen an Texten in der Vergangenheit und natürlich auch ihre unumkehrbare Löschung.

Es gab zum Beispiel in Spanien ein Urteil gegen Google, dass (auf Antrag eines Beschwerdeführers) ein älterer Zeitungsartikel, den den Beschwerdeführer in einem Gerichtsverfahren unvorteilhaft beschreibt, in der Suche nicht aufscheinen darf. Es ging nicht darum, dass der Artikel irgendwelche Fehler enthalten hätte; es hat den Antragsteller einfach gestört.

Der Artikel ist in diesem Fall nicht entfernt worden aber man findet ihn nicht, weil ihn die Suchmaschine nicht anzeigen darf. 

Das war nun eine Einzelperson. Was ist aber mit Machthabenden, die keiner Kontrolle unterliegen? Die können ihr Geschichtsbild auf unkorrigierbare Weise verändern, indem sie die Vergangenheit der digitalen Daten manipulieren.

Und es gibt ein weiteres Phänomen dieser Digitalen Welt im Bezug auf den Erhalt von Informationen: es gibt folgenden Sager: Es gab keine Epoche in der Vergangenheit, die ihre Zeitdokumente so schlecht für die Nachwelt bewahrt hat wie die unsere

Was hat das alles mit Rapid zu tun?

Eine ganze Menge!

Stolz präsentierte Rapid am Montag, 31.8. seine neue Homepage und die meisten Besucher freuten sich über das neue Layout (mich inklusive natürlich, denn auf einem Handy ist das neue Layout viel besser lesbar; es passt sich dem jeweiligen Client dynamisch an).

Und was ist mit den Inhalten, die in den letzten Jahren auf der alten Homepage gespeichert worden sind? Die sind einfach weg. Für alle Zeit im Datennirvana verschwunden. Warum? Weil es keine Vorgabe für das Entwicklerteam war, diese Inhalte zu bewahren. 

Mir ist das ganz besonders schmerzlich aufgefallen, weil ich die Links zu diesen Inhalten (ähnlich wie eine Suchmaschine) speichere und archiviere. Alle diese Links sind nicht mehr existent. 

Wenn jemand meint, dass beispielsweise die Statistik eines Spiels von drei Jahren, die man auf der alten Seite gefunden hat, wäre bedeutungslos, der mag heute recht haben aber im historischen Kontext ist das sicher ein Fehler. Wir wissen nicht, was konkret die Nachwelt an unserer Gegenwart interessieren wird. 

Macht nicht, es gibt ja noch das Rapid-Magazin! Ja, aber dort ist nur ein Bruchteil der tagesaktuellen Details der Rapid-Homepage enthalten. Der Grund ist eben, weil die digitale Welt eben das Kommando über aktuelle Inhalte übernommen hat.

Diese Inhalte sind auch schlagartig aus allen Suchmaschinen verschwunden (bzw. liefern die noch gespeicherten Links eine zeitlang einen „Broken Link“ um danach endgültig zu verschwinden) und die Suchmaschinen bewerten das Ranking eines Begriff (in unserem Fall des Begriff „Rapid“) aus dem Menge der Inhalte und der jeweils (korrekten) Querverweise (und vielen anderen Aspekten). Aber alle diese Querverweise sind mit dem 31.8. verschwunden. Für immer. Die digitale Marke „Rapid“ wurde durch die Art der Einführung den neuen Homepage auf unreparierbare Weise beschädigt. Es wird wieder viele Jahre dauern, bis man mit den neuen Inhalten wieder die frühere Präsenz erreicht haben wird. 

Was also die Einen zur Beschönigung der Vergangenheit verändern, das vernichten andere einfach aus Unwissen oder Geldmngel und wieder andere aus taktischen Gründen.

Aus dem zufälligen Umstand, dass die Wiener im Mittelalter ihre Abfälle einfach über die Stadtmauer geworfen haben, können Historiker viel über die damalige Lebensweise erfahren. (Entdeckt beim U-Bahn-Bau rund um das Stuben-Tor.)

Die digitalen Daten werden aber – anders als die mittelalterlichen Abfälle – nicht zufällig irgendwo hingeworfen (obwohl das technisch sehr einfach wäre) sondern endgültig entsorgt.

Über die heutige Lebensweise erfahren zukünftige Historiker (zumindest aus den digitalen Quellen) recht wenig, weil mit diesen Quellen nicht achtsam genug umgegangen wird.

Unser digitaler Abfall für die Nachwelt

Es gibt aber doch noch eine Möglichkeit nostalgisch zurück zu schauen. Die Seite web.archive.org besucht zyklisch alle Seiten im Internet und speichert die Ansicht einzelner Tage. So kann man noch einen punktuellen Blick auf die Vergangenheit werfen, hier zum Beispiel auf den 16. August 2015 (die letzte gespeicherte Ansicht der alten Homepage, leider fehlen manche Bilder):
Letzte verfügbare Ansicht der Rapid-Homepage vom 16. August 2015

Rapid-Homepage aus dem Jahr 2007 
Rapid-Homepage aus dem Jahr 2003

Die älteste verfügbare Ansicht der Rapid-Homepage vom 2. Dezember 1998. Beachte das „RapidoPhon“

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Eine Antwort zu “Rapid II-Ritzing 0:3”

  1. Hallo Liebe Sportsfreunde!

    Ergänzend sei so noch zu sagen, dass gezählte 150 zahlende Zuschauer vor Ort waren. Der Rest zu den angeführten 250 waren entweder „Blitzer“, Freikartenbesitzer oder von unserem ehrenwerten Schreiber annahmen.
    Zum Spiel selbst sei vielleicht schon dringenst darauf zu verweisen, dass zwar RAPID II sehr viel Spielanteile hatte, aber beim Gegner auch Spiele tätig waren, die vor kurzem noch in der Bundesliga spielten wie z.B. Safar (Innsbruck), Jun (Austria) Pollhammer (..)

    Liebe sportliche Grüße (Hannes)

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