BW Linz-Rapid

0:4 (0:3)

Diese Spiele gegen Gegner der unteren Ligen sind alles andere als einfach. Die Regel ist, das der Gegner top-motiviert ist und Rapid eine Art Pflichtübung absolviert. Wir müssen nur zu dem Spiel in Ebreichsdorf um 11:00 schauen, um zu sehen, wie schwer so ein Cup-Spiel sein kann. Rapid beherrschte das Spiel über 90 Minuten souverän und ließ keinen Zweifel am Ausgang. Und das war bei den ersten beiden Cup-Begegnungen keineswegs der Fall. Warum ist es aber gestern gegen Blau-Weiß Linz so gut gelaufen? Der Grund dürfte sein, dass Rapid sich in einer selten erlebten Ausnahmesituation befindet, nämlich am 5. Tabellenplatz, abgehängt vom Stadtrivalen und dieses Cupspiel ein geradezu existenzielles Spiel für das Trainerteam ist, alles andere als eine Pflichtübung. Rapid – oder vielleicht besser das Trainerteam – ist in einer Art Überlebenskampf (, denn „Rapid wird’s immer gebn“, die Trainer aber mit Sicherheit nicht). Dazu kam eine überraschende Änderung in der Aufstellung, denn Rapid spielte erstmals mit zwei Stürmern, Matej Jelic und Giorgi Kvilitaia; und beide haben getroffen. Eine Aufstellung, die von den Anhängern schon länger gefordert wird.

Besucher

Zu dem Spiel kamen trotz später Stunde – je nach Quelle – zwischen 2900 und 4700 Zuschauer, die meisten in dieser Cup-Runde. Die wenigsten Zuschauer waren beim Grödig-Spiel mit nicht einmal 500.

Stadionsprecher

Es gab einen Stadionsprecher der Gäste aber die meiste Zeit informierte uns Roland Spöttling, der Sprecher des Sporklubs; er hat die Rolle für Rapid übernommen. Ich weiß nicht, ob es das erste Mal überhaupt war, dass Roland diese Rolle für grün-weiß übernommen durfte aber er hat die Rolle offensichtlich genossen, für Rapid tätig sein zu dürfen.

„Heim“-Mannschaft

Die Heimmannschaft musste in diesem Fall eine viel längere Anreise auf sich nehmen. Wahrscheinlich haben viele Linzer auch die Gelegenheit benutzt, den Nationalfeiertag in der Bundeshauptstadt zu erleben. Es war ja die letzte Gelegenheit, das Parlament vor der Renovierung zu erleben. Die Linzer Anhänger kamen mit mehreren Autobussen und für die Polizei war das Spiel offenbar ein Hochsicherheitsspiel. Die Alszeile war ab der Kainzgasse gesperrt und man musste zwei Polizeisperren passieren oder auf die Hernalser Hauptstraße ausweichen. d15a2103 Interessant war aber, dass endlich einmal wieder gestandene Fans bei einem Fußballspiel erschienen sind und damit ein Gegengewicht zu der sonst einseitigen Darbietung des Rapid-Blocks geboten und damit an diesem Abend eine tolle Fußballatmosphäre geschaffen haben. Und das bei einem Cup-Spiel! Und da wir Stahlstädter nicht all zu oft in Wien begrüßen dürfen, hier ein paar Auszüge aus ihren mitgebrachten Transparenten (siehe Bilder):
  • Stahlfront 91
  • blauhelme
  • Love Vöest Linz, hate Racism
  • SK Vöest Linz, 1946-1997, Never forget
Bei Rapid wieder kann man was lernen, zum Beispiel italienisch. „scelta di vita“ stand auf einem Doppelhalter, was  soviel wie „(freie) Lifestyle-Wahl“ bedeutet.

Das Fackel-Duell

Die beiden Lager lieferten sich ein Duell in der Art „wer hat die meisten und die schöneren Fackeln“. Hier, abseits der Bundesliga, glaubt man die Pyromanie unbemerkt ausleben zu können. Roland, der Stadionsprecher hat denn auch mehrmals auf die drohenden Strafzahlungen hingewiesen. Die Polizei wies darauf hin, dass man eventuelle „Straftäter“ über Filmaufnahmen identifizieren könne. Hier die Fackelparaden bei der Spieleröffnung, die der Linzer in blau-rot, d15a2157 die der Rapidler in weiß. d15a2156 Auch nach der Pause starten die Linzer feurig: d15a2186 und der Rapid-Block legt in der Rapid-Viertelstunde nach. d15a2193

„Müller raus“-Rufe

Ein Transparent der „Green Lions“ wurde von heftigen „Müller raus“-Rufen begleitet. „Dieses Trainerteam ist einer Rapid nicht würdig. Ausmisten, jetzt. GL“d15a2175 Der Angesprochene hat die Rufe offenbar nicht ganz verstanden, bezeichnet er sich doch selbst in einem Interview als „Sündenbock“. Das aber ist jemand, der unschuldig zum Handkuss kommt, doch für die diversen glücklosen und teuren Transfers sowie für den völlig unverständlichen Trainerwechsel zeichnet er doch voll verantwortlich.

Schlaf gut

Nach diesem Spiel ging wohl ein Aufatmen durch die Reihen aller Rapidler und alle werden nach diesem Abend wohl gut geschlafen haben  Ganz besonders gut geschlafen hat Andrea, die neue Besitzerin der Handschuhe von Ján Novota, die sie von ihm nach dem Spiel als Geschenk bekommen hat. Original, mit aufgeprägtem Namen.

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