Rapid-Soziologie

Wie stark sich Rapid in die Biografien seiner Protagonisten einmischt, sieht man an folgendem Beispiel: Paul ist Abonnent im Block-West. Paul ist Mitarbeiter beim Samariterbund. Und Paul studiert Soziologie. In seiner Bachelor-Arbeit schreibt er über: „Der soziostrukturelle Wandel im Fußball“ die Veränderungen in der Zusammensetzung der Zuschauer am Beispiel von Rapid. Die Kapitel der 55 Seiten:
  1. Einleitung
  2. Die Geschichte des Fußballs
  3. Fußball als Arbeitersport und Profession
  4. Fußballfans im Laufe der Zeit
  5. Auswertungen der Experteninterviews zum SK Rapid Wien
  6. Fazit
  7. Quellenverzeichnis
In der Arbeit wird untersucht, „inwiefern sich der Fußballsport und sein gigantisches Umfeld weg von einem Gemeingut hin zu einer Ware, welche ausschließlich der Verwertungslogik des Kapitalismus unterworfen ist, entwickelt hat und ob diese Entwicklungen die soziale Zusammensetzung des Stadionpublikums verändert haben.“  Bei Rapid hat zwar kein Komplettaustausch des Stadionpublikums stattgefunden hat, aber die Symbolik geht allerdings in eine deutliche Richtung (Stichwort „Allianz Stadion“ und VIP-Tribüne). Es wird beschrieben, dass solche Veränderungen in anderen Ländern sehr wohl stattgefunden haben aber in der Zusammenfassung lesen wir den Ist-Zustand bei Rapid so: „Der Verein ist sich jedoch weiterhin seiner starken Wurzeln in der Wiener Arbeiterbewegung bewusst und stellt deshalb auch – anders als die anderen Vereine Österreichs – eine Art Zufluchtsort für die sozial schwächsten der Gesellschaft dar.“ Lesenswert! Auch ein wichtiges Dokument für das Rapid-Museum/Archiv!

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