Podiumsdiskussion „Nationalmannschaft“

Wenn der ballesterer zur Podiumsdiskussion in die Hauptbibliohtek einlädt, gibt es immer wieder etwas Interessantes zu hören. Ein gut besuchter Vortragssaal, IMG_5235[1] das Podium mit zwei Vertretern des Fußballsports: Willi Ruttensteiner, Sportdirektor des Österreichischen Fußball-Bundes (ÖFB) und Markus Schopp, ehemaliger österreichischer Nationalteamspieler, Trainer Amateure SK Sturm Graz, drei Vertretern der Presse: Martin Blumenau, ORF Radio FM4, Moderator, Autor und Blogger, Bernhard Hanisch, Sportjournalist KURIER und Birgit Riezinger, Sportjournalistin Der Standard diskutieren über das Thema „Wird der ÖFB nachhaltig von den Erfolgen unter Marcel Koller und Co profitieren?“ Moderation Elisabeth Auer, ATV-Sport. IMG_5230[1] Wie in einer Erfolgsphase kaum anders zu erwarten, besteht zwischen Presse und Fußballverantwortlichen seltene Einigkeit über die Gründe des Erfolgs. Während noch 2011 die Presse nach einem 2:6-Debakel gegen Deutschland einen „Abstieg in die Bedeutungslosigkeit“ befürchtet, kommt gerade zu diesem Zeitpunkt der Messias in Form von Marcel Koller. Aber es war nicht allein der Trainer, es war auch die vorangegangene 15jährige Aufbauarbeit des ÖFB, die den Grundstein gelegt haben. (Man sollte nicht die Vereinsarbeit vergessen, die den Spielern das Sprungbrett in die großen Ligen geboten hat.) Zwar waren sich die Herren Blumenau und Ruttensteiner über die Zahl der Teamspieler mit Bundesliga-Ausbildung nicht ganz einig aber mit der Ausnahme von drei bis vier Spielern dürften doch alle anderen aus Bundesligaklubs ins Ausland gegangen sein. Die Verträge von Marcel Koller und Willi Ruttensteiner laufen mit der Europameisterschaft aus aber leider gibt es für die logischen Fragen der Vertragsverlängerung oder Nachfolge derzeit noch keine Antwort. Wer weiß, ob das nicht auch vom Abschneiden bei der Europameisterschaft abhängt trotz aller positiver Arbeit an allem, was planbar ist. Ob schließlich ein entscheidender Schuss (wie zum Beispiel jener von Marc Janko in Moskau) ins Netz oder doch nur daneben geht, ist nicht voraussagbar. So ein Schuss ist ein Glück, das schließlich dem Erfolgreichen als Leistung zugeschrieben wird. Aber diese Leistung wurde schon in den mühsamen Wochen und Monaten vor diesem Glücksfall erbracht und ob es dann gelingt, das „Golden Goal“ erscheint mir wie ein komplexes Glücksspiel mit einem enormen Einsatz an Cleverness, Fitness, Teamgeist gewürzt durch Fansupport. Aber alles das wirft der jeweilige Gegner auch in die Waagschale und zwischen Sieg und Niederlage liegen oft nur wenige Zentimeter. Auch die Erfolge des Frauenfußballs wurden betont und seitens des ÖFB bedauert man es, dass nicht alle großen Klubs auch gleichzeitig eine Frauenmannschaft haben. Bisher sei es nicht gelungen, für den Frauenbewerb einen Ligasponsor zu gewinnen. Auch der Presse wurde nahegelegt, verstärkt Berichte über den Frauenfußball zu bringen. Ein interessanter Diskussionspunkt war das Projekt eines Nationalstadions, das durch die Erfolge der Nationalmannschaft doch einen gewissen Aufwind bekommen könnte. Obwohl die Europameisterschaft im Jahr 2020 in mehreren Ländern stattfinden wird, konnte sich Wien nicht als Spielort bewerben, weil unser betagtes Happel-Stadion den modernen Richtlinien internationaler Bewerbspiele nicht mehr genügt. Den Abschluss bildete ein Ausblick auf die Europameisterschaft, wobei sich die Teilnehmer darüber einig waren, dass man die Gruppenphase überstehen würde, einige träumten sogar vom Viertelfinale. Schau ma amoi. Interessant war die Zusammensetzung der Gäste. Obwohl wir schon viele Jahre Fußballplätze besuchen, kannten wir keinen der etwa 70 Zuhörer, ein eher junges Publikum. Uns bekannte Rapidler waren jedenfalls nicht dabei. Wir beide, Florian und ich, waren die einzigen, die mit Klub-Bekleidung erschienen sind. Fast hatte ich den Eindruck, als gäbe es beim Club 2×11 den ungeschriebenen Dresscode, neutral zu erscheinen. Wir werden das beim nächsten Mal beherzigen.

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